Der Ausbruch des Vesuv 79 nach Christus

Für Archäologen ist Pompeji ein Glücksfall.
Nirgendwo sonst ist das alltägliche Leben der römischen Antike so gut dokumentiert wie in der Stadt am Golf von Kampanien. Im Jahr 79 nach Christus brach der nahe gelegene Vesuv mit verheerenden Folgen aus.
Der erste Ausbruch überraschte die ahnungslosen Bewohner am frühen Morgen des 24. August.
Mehrere heftige Erdstöße sprengten den Gipfel in die Luft.
Eine mehr als 20 Kilometer hohe Eruptionswolke stieg empor und ließ vulkanisches Material auf die Städte hinab regnen.
Innerhalb weniger Stunden war die gesamte Umgebung unter einer sechs bis sieben Meter dicken Schicht aus Asche und Bimssteinen begraben. Doch trotz dieser gewaltigen Eruption gab es nur wenige Tote.
Viele der Bewohner waren geflüchtet oder hatten sich in ihren Kellern versteckt.

Nur einen Tag später kehrten sie in ihre Stadt zurück.
Doch der Vesuv sollte noch einmal zuschlagen. In der Zwischenzeit war die Eruptionssäule durch zu schweres ausgestoßenes Material zusammengebrochen.
Bei ihrem Aufprall auf den Berg erzeugte sie bis zu 400 Grad heiße Druckwellen, die mit mehr als 300 Kilometern pro Stunde die Hänge hinab rasten.
Für die Bewohner gab es kein Entkommen mehr.
Sie wurden bei lebendigem Leib gegart und mit Asche überzogen. Mehr als 3000 Opfer wurden bis heute in der Stadt ausgegraben.
Viele von ihnen liegen heute noch so, wie sie der zweite Ausbruch überrascht hat.
Mit der Zeit verwesten die Leichen unter der zu Stein gewordenen Ascheschicht.
Hohlräume bildeten sich aus, in denen einmal die menschlichen Körper lagen.

Gefahr für Millionen von Menschen

Mit dem Ausbruch des Vesuvs in der Antike beginnt auch die Geschichte der Vulkanologie.
Der römische Schriftsteller Plinius der Jüngere erlebte die Katastrophe aus 25 Kilometern Entfernung als Augenzeuge mit und beschrieb den Ausbruch detailgetreu in zwei Briefen an den Historiker Tacitus.
Ihm zu Ehren wird die Art der Eruption, die Pompeji zerstörte, bis heute plinianische Eruption genannt.

Geowissenschaftler gehen davon aus, dass ein neuer gewaltiger Ausbruch längst überfällig ist.
Vor allem für die vor den Toren des Berges liegende Millionenstadt Neapel hätte das katastrophale Folgen.
Aus diesem Grund ist der Vesuv der am intensivsten überwachte Vulkan der Welt.
Ein Notfallplan der italienischen Regierung sieht vor, den Großteil der gefährdeten Gebiete bei den geringsten Anzeichen einer Eruption innerhalb weniger Tage vollständig zu evakuieren.

Quellen:
 http://www.planet-wissen.de/natur_technik/naturgewalten/vulkane/ausbrueche.jsp
 http://de.wikipedia.org/wiki/Vesuv